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Mittwoch, 4. Februar 2015

[Rezension] Reilly, Nichola ~ Herrscher der Gezeiten (Band 1)


Einzelband

Das Buch 
- Titel: Herrscher der Gezeiten
- Original: Drowned
- Autor: Nichola Reilly
- Verlag: Darkiss
- Seitenzahl: 346 Seiten
- Format: Hardcover
- Erschienen am 12. Januar 2015
- Preis: 14,99€
- ISBN: 978-3-95649-106-1
Buch beim Verlag
Herrscher der Gezeiten bei Amazon
Gelesen von 30.01.2015 bis zum 03.02.2015

Inhalt
"Die Erde ist überflutet. Die letzten Überlebenden harren auf einer kleinen Insel aus, deren Ufer mit jeder Flut schmaler werden. Dass sie in dieser Welt unerwünscht ist, spürt Coe jeden Tag. So gut sie kann, erledigt sie ihre erniedrigende Arbeit und setzt sich gegen die anderen Inselbewohner zur Wehr. Heimlich schwärmt sie für den mutigen Tiam, ihren einzigen Freund.
Dann geschieht es. Der Herrscher der Insel liegt im Sterben und hinterlässt keinen Erben. Ausgerechnet Coe wird ins Schloss eingeladen und erfährt, dass die königliche Familie ein Geheimnis hütet, das alles für immer verändern kann. Gibt es einen Ausweg aus dem Albtraum, in dem sie alle leben? Coe und Tiam müssen sich beeilen, Antworten zu finden, bevor ihre Welt für immer in den Fluten versinkt ..."

Wie komme ich zu dem Buch?
Über die Rezensentengruppe bei Facebook ist eine Verlosung für dieses Rezensionsexemplar ausgeschrieben worden. Ich dachte mir, ich versuche mal mein Glück, da der Inhalt sich wirklich gut anhört. Und siehe da... hier ist es :)

Vorab: Meine Erwartungen
Ich muss zugeben, dass der Titel vor dieser Verlosung noch nicht auf meinem Radar aufgetaucht war (aber da liegt die Schuld bei meiner generellen Uninformiertheit derzeit).
Die Autorin ist mir bisher auch noch gänzlich unbekannt.. aber der Inhalt des Titels an sich, sagt mir auf jeden Fall zu. Ich bin ein Fan von Dystopien und leichten Liebesgeschichten.
Beides werde ich hier finden - das hoffe ich zumindest :D

Cover und Titel
Der Titel erscheint mir sehr passend, im Hinblick auf Coe und ihre Fähigkeiten, die sich im Laufe der Zeit aufzeigen.
Das Cover dagegen haut mich ehrlich gesagt nicht total um, da es abgesehen von den aufschäumenden Fluten nichts besonderes an sich hat.
Was es mit dem Zeichen hinter dem Titel auf sich hat, hat sich mir noch nicht ganz eröffnet... aber ich hoffe, das ändert sich noch.

Meine Meinung
In diesem Band begleitet der Leser eine Ich-Erzählerin. Coe ist eine Außenseiterin in ihrer Welt und hat es umso schwerer um ihr Leben zu kämpfen. Den einzigen Vorteil den sie noch hat, ist ihr Status als eines der jüngsten Mitglieder der Gesellschaft.
Das Setting liegt mehrere Jahrzehnte in der Zukunft. In dieser Zeit ist die Gesellschaft, die um ihr Überleben zu kämpfen hat, allein zu ihren Trieben zurück gekehrt. Die wichtigen Dinge (die heutigen wichtigen Dinge) sind bereits vergessen worden. Das läuft wohl ein bisschen wie Stille Post. Von Generation zu Generation geht immer ein Teil verloren. Besonders dann, wenn es eben etwas wichtigeres gibt, wie das Überleben, als Lesen und Schreiben. Da haben sich einfach die Prioritäten gewandelt.
Aber nicht nur die Kultur, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen gingen in diesem Fall verloren. Es gibt keine Zuneigung mehr zwischen den Menschen. Keine Liebe.
Natürlich sind all solche Beziehungen gefährlich in einer Welt, die dem Untergang geweiht zu sein scheint. Ganz zu schweigen davon, dass es grausam wäre, ein Kind in diese Welt zu setzen.
Gleichzeitig sind solche Bindungen, diese Zuneigung - wie eine einfache Umarmung - doch das einzige, das den Menschen in einer solchen Zeit noch bleibt.
Es ist allerdings gar nicht schwierig die Parallelen zu unserer heutigen Welt zu ziehen, die ebenfalls immer schneller gelebt wird. Die Gesellschaft wird immer mehr auf Leistung geprägt, auf eine höhere soziale Stellung. Der Mensch wird immer mehr zum Einzelkämpfer und vergisst unter der Arbeit die wichtigen Dinge des Lebens.
Im Laufe dieses Bandes lernt Coe das Besondere solcher Bindungen kennen. Gleichzeitig muss sie aber auch lernen, wem sie vertrauen darf und wer nur am eigenen Glück interessiert ist. Als einzige Person auf der Insel, die die Fähigkeit des Lesens beherrscht, ist ihr Dank verschiedener Märchen bewusst, was der Gesellschaft fehlt und was ihnen das Ende bringt.
Es galt aufzudecken, was im Laufe der Zeit verloren gegangen ist.
Doch nicht nur der Inhalt und das Setting an sich haben mir gut gefallen, sondern auch der Schreibstil der Autorin hat dafür gesorgt, dass ich als Leser gut mitfiebern und mich in unsere Protagonistin hineinversetzen konnte.

Fazit
Ein Endzeitroman der mit einer noch nie so da gewesenen Story aufwaten und mich mit sich reißen konnte.
Zuerst war ich davon ausgegangen, dass es sich hier um einen Einzelband handelt, aber das Ende macht Mut auf mehr! Und ich hätte wirklich sehr gerne einen Folgeband :)

Empfehlung
Wenn ihr ein Fan von Dystopien seit, dann greift unbedingt zu diesem Band. Wer gleichzeitig ein Fan von Wasser und Überschwemmungen ist... darf ebenfalls gerne hier zugreifen. :)

Zitat
"Ich öffne seine Arme und schmiege mich an ihn. Zuerst erstarrt er. Dann, langsam, umarmt er mich, umfängt mich mit seiner Wärme. Ich presse mein Ohr an seine feste Brust, sodass ich das stetige, laute Klopfen seines Herzens hören kann, und spüre seinen warmen Atem an meiner Stirn. Das ist es, was ich vermisst habe, glaube ich. Was wir alle vermisst haben. Ich würde am liebsten ewig so stehen bleiben."
- Seite 277

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Für die Challenge

Mein 3. Buch im Jahr 2015

- Ein Jahr - 40 Bücher
3. Ein Buch, das 2015 veröffentlicht wurde

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